Website Suche (Nach dem Absenden werden Sie zur Suchergebnisseite weitergeleitet.)
Such-Formular schließen

Hauptinhalt

Zurück zur Übersicht Link in die Zwischenablage kopiert

Was gibt es für eine junge Familie Schöneres als eine Immobilie ihr Eigen nennen zu dürfen? Träume zu verwirklichen, den bereits heranwachsenden Kindern und den möglicherweise darauffolgenden Generationen ein Dach über den Kopf zu bieten? Egal, ob es sich um eine Wohnung oder ein Haus handelt, dass sich dieser Traum vermehrt zu einem Albtraum entwickeln kann, spiegelt sich in vielen Gegenden des Landes wider. Bei Neubauten ist dies an den vielerorts bekannten Neubaugebieten sichtbar: kaum Charakter, teils unnötig viel Platz- und Materialverbrauch, ganz zu schweigen vom, besonders in Österreich, sehr hohen Bodenverbrauch.

In Betracht des vielerorts bemerkbaren Leerstandes liegt es nahe, ein Bestandsgebäude zu ergattern. Dabei müssen oft bauliche Anpassungen vorgenommen werden, seien es nun kleine Änderungen im Grundriss, oder auch thermisch-energetische Maßnahmen, wie eine alternative Wärmeerzeugung oder die Verbesserung der thermischen Hülle. Hierzu ist eine fundierte und persönliche Auseinandersetzung mit dem Bestandsgebäude und seiner Umgebung von Nöten. Was möchte ich erhalten bzw. was muss geändert werden? Was sind die Ziele?

Antworten auf diese Fragen kann einzig und allein eine gute Planung und der Sinn für die vorhandene bauliche Substanz geben. Uns kommt vor, diese Fähigkeit sei vielen Beteiligten der Baubranche abhandengekommen. Das Motto „schneller, höher, günstiger“ hat sich im Neubausektor etabliert. Da kann ein Bestandsgebäude, auch wenn es sich dabei „nur“ um ein Einfamilienhaus handelt, schon zur Herausforderung werden.

Diese Herausforderung bekamen die Bauherr:innen dieses Wohnhauses in vielerlei Hinsicht zu spüren: zeitlich, (bau)substantiell und finanziell. Also genau das Gegenteil von dem, was der Bausektor, wie oben erwähnt, zum größten Teil predigt oder?

Durch das Fehlen einer handfesten Planung, die auf einer kaum vorhandenen Analyse der Umgebung und des Bestandes beruhte, konnten die bisher ausführenden Firmen schwer koordiniert werden. So wurden diverse Arbeiten unkontrolliert gestartet, ohnehin nicht abgesprochene Abläufe wurden umgeworfen, sodass ein Chaos zwischen Rückbauarbeiten innerhalb des Bestandsbaus und dem geplanten Zubau im Außenbereich entstand.

Dies hatte weitreichende Folgen für die historische Bausubstanz. Es wurden beispielsweise wichtige Trageelemente der Dachkonstruktion entfernt und nicht wieder errichtet, sodass ein Abtragen unvermeidlich war, obwohl eine Sanierung eben jener vorgesehen war.

Und schon war das Dach weg. Auf Versprechen, das Dach demnächst wieder zu errichten, folgte eine lange Zeit des Wartens und viel Regen. Was zur Folge hatte, dass Wasser in Gebäudebereichen drang, die nicht dafür ausgelegt sind.

Nicht nur die Bauherr:innen hatten schließlich nasse Füße (im wahrsten Sinne), das Einstellen der Arbeiten war die Folge.

Nun kamen wir mit ins Boot: Planprüfung, Bestandsaufnahme, Mängelmanagement, neue Baustellenkoordination, ein Bauzeitenplan und neue Kooperationen waren nötig, um nicht nur die Schäfchen wieder ins Trockene zu bringen. Das Wichtigste in solchen Situationen ist nicht unbedingt Fachwissen, sondern Kommunikation, Absprachen und ein gutes Miteinander.

Ein wichtiges Ziel wurde bereits erreicht: Die Dachkonstruktion ist inzwischen ergänzt und auch die Spenglerarbeiten waren bereits erfolgreich, sodass von oben kein Wasser mehr ungehindert in die Bausubstanz dringt.

In den nächsten Monaten folgen die weiteren Schritte, wie Außenanlagen und Innenausbau, um den Bauherr:innen in zwar kleinen, aber erfolgreichen Schritten ihren Traum vom eigenen (bewohnbaren) Haus zu erfüllen.