Abenteuer Altbau – Unterstützung gesucht?
Bei unseren Streifzügen durch kleinere und größere Kostbarkeiten begegnen uns immer wieder Menschen, die mit bewundernswerter Liebe, mit großem Einsatz und langem Atem historische Immobilien selbst sanieren.
Unsere Zeit erfordert es vernünftig und nachhaltig mit den Werten zu wirtschaften, die wir von den vorhergegangenen Generationen erhalten haben. Für uns bedeutet das konkret: Pflegen und reparieren statt abreißen und auslöschen.
Wie schaffen wir es aber die Anforderungen der heutigen Zeit in bestehende Gebäude zu bekommen? Die DenkMalNeo Sanierungsstudie liefert eine Grundlage, um den Bestand langfristig zu erhalten und mögliche Potentiale auszuschöpfen, damit auch wir diese unersetzlichen Werte an die kommenden Generationen weitergeben können. Sie wird optimalerweise vor jeglicher Planung, geschweige denn Ausführung, erstellt.
Der Anreiz für eine Beauftragung einer solchen Studie liegt nicht nur in der planungs- und Ausführungssicherheit für die Bauherrschaft (und somit einer möglichen Kostensicherheit), sondern auch in der Förderung eines solchen Konzepts durch z.B. die Stadt Wien. Hier werden Sanierungskonzepte sowohl für Einfamilienhäuser (inklusive Kleingartenwohn- und Reihenhäuser) also auch für Mehrfamilienhäuser für mehr als drei Wohneinheiten gefördert: Letztere mit bis zu 5.000€ pro Konzept, aber maximal 50% der Kosten und erstere mit einem Wert zwischen 1.000€ und 1.500€. Auch schreibt der Gesetzgeber eine Ausstellung eines Konzepts vor jeglicher Ausführungsförderung (z.B. THEWOSAN, Sockelsanierung etc.) vor.
Aus unserer Sicht liegt der wichtigste Grund in der vorbereitenden Arbeit für die spätere Planung und Ausführung. Daher greifen unsere Konzepte nicht nur die Förderrichtlinien auf, sondern übersteigt diese.
Herangehensweise und Aufbau einer DenkMalNeo-Sanierungsstudie
Beginnend mit dem wichtigsten Punkt der Bestandsüberprüfung, werden die Grundlagen des Gebäudes erfasst. Dies geschieht durch eine oder - je nach Umfang - mehrere Begehungen und durch eine Archivrecherche in den Bauarchiven. Doch werden nicht nur Pläne genauer untersucht, sondern auch diverse technische Dokumente, wie Bestandsenergieausweise, welche auch für die Förderung von Belang sind. Anhand der Kenndaten, werden Verbesserungen nach den Berechnungen durch Vergleiche sichtbar. In den meisten Fällen liegen die Bestandsenergieausweise bereits vor und werden als Berechnungsgrundlage verwendet, natürlich nur nach genauer und sorgfältiger Überprüfung. Falls markante Unterschiede festgestellt werden, wird ein neuer Bestandsenergieausweise erstellt, mit dem weitergerechnet wird. Anschließend wird dieser auch in die Datenbanken der jeweiligen Bundesländer hochgeladen (WUKSEA, ZEUS, etc.).
Nach erfolgter Bestandserhebung und –analyse, werden die Möglichkeiten der Gebäudeoptimierung durch thermische und energetische Sanierungsmöglichkeiten ausgearbeitet. Hierbei werden die für den Wärmedurchlass prägnantesten Bauteile genauer betrachtet, wozu die Außenwände, Fenster und Türen zählen. Ein Fenstertausch bzw. Dämmmöglichkeiten werden detailliert aufgezeigt. Die Kennzahlen werden anhand der sog. U-Werte (Wärmedurchgangskoeffizienten) mit dem Bestand verglichen. Allerdings raten wir nicht immer zu Dämmungen und zum Fenstertausch, v.a. im historisch wertvollen Bestand und auch Fassaden mit aufwendigen Verzierungen wird unsererseits nicht zum Überdämmen geraten. Ein rückstandsloser Substanzverlust ist hier die Folge, was ebenso für die bauphysikalisch hervorragenden Kastenfenster gilt, welche inzwischen ebenfalls dank neuester Techniken und handwerkliches Fingerspitzengefühl saniert werden können.
Aus energetischer Sicht werden die Möglichkeiten der Wärme- und der inzwischen immer wichtiger werdenden Kälteversorgung eruiert. Vorgeschlagen wird hierfür der Ausbau der meist noch vorhandenen dezentralen Gasthermen im Zuge der bundesweiten bzw. städtischen Förderung „Raus aus Öl und Gas“. Hierzu halten wir Sie auf Nachfrage gerne auf den neuesten Stand, da sich im Zuge des Regierungswechsels Änderungen ergeben. Alternativen sind u.a. Wärmepumpen, Tiefenbohrungen und natürlich die Fern- und Nahwärmenetze. Aufgrund des begrenzten Platzbedarfs, v.a. in Wien und in den übrigen größeren Städten Österreichs, werden unsererseits auch Mischformen der Bereitstellungen aufgezeigt, sodass die Voraussetzungen der ausreichenden Versorgung gegeben sind.
Als Erweiterung bieten wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern folgende Möglichkeiten zur Ausarbeitung an, welche ausschlaggebend für eine verbesserte Wohnqualität sind. Zum einen wird auf Wunsch die Möglichkeit von Balkonanbauten ausgewertet. Diese sollen den Bewohner:innen mehr Freiraum bieten. Hinzu kommt die Untersuchung einer möglichen Begrünung von Fassade und Dächern. Diese bieten nachweislich bei hohen Temperaturen einen Raumtemperatursenkung von bis zu 3°C. In diesem Zuge werden auch gepflasterte bzw. geteerte Innenhöfe genauer betrachtet und eine Begrünung in Erwägung gezogen. Natürlich wird dies nur im Zuge der gesetzlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten empfohlen und nach Abstimmung mit der zuständigen Gemeinde bzw. des zuständigen Amts.
Um Neubauten zu vermeiden, werden die v.a. in Wien vorzutreffenden Dachgeschossausbau-Möglichkeiten genauer betrachtet. Hierbei liegt unser Hauptaugenmerk in der möglichen Wiederverwendung von bestehenden Bauteilen (nach schadenstechnischer und statischer Begutachtung). Um die äußere Erscheinung der Gebäude zu erhalten, wird versucht in Hülle des bestehenden Volumens zu bleiben.
Dies mag auf den ersten Blick einen Wertverlust widerspiegeln, da in den meisten Fällen nach dem Ausbau weniger Wohnfläche zur Verfügung steht, aber oft ist auch eine Aufstockung im Sinne der vorhandenen Fundamente nicht möglich. Auch hier arbeiten wir mit ausgewählten Partnern zur Unterstützung der Vorhaben zusammen.
Sämtliche eben genannte Punkte werden in einem Bericht zusammengefasst und der Bauherrschaft zur Verfügung gestellt. Danach steht es ihr frei, mit uns eine Stufe weiter in die Planung zu gehen oder hierauf folgend sogar in eine Umsetzung zu gehen.